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Benefizkonzert für die kleine Nina

Rosenfeld. Nina Leopold wurde im Dezember drei Jahre alt. Sie ist nicht wie andere Kinder. Sie kann nicht laufen, sehen, sprechen oder hören, geschweige denn essen. Sie erkennt lediglich die Stimmen ihrer Eltern und kann lachen. „Sie gibt uns schon etwas zurück“, sagt ihr Vater Michael Leopold. 

Bei der Geburt habe es Komplikationen gegeben, ein schwerer Gehirnschaden sei die Folge gewesen. „Was sie jemals können wird, wissen wir nicht.“

Um Nina und anderen schwerbehinderten Kindern zu helfen, will der Rosenfelder Geschäftsmann in diesen Tagen die Nina-Leopold-Stiftung ins Leben rufen – zunächst allein, später mit einem Gremium aus örtlichen Unternehmern, einem Steuerberater und einem Rechtsanwalt

Die Werbeflyer sind bereits gedruckt, das Konzept steht: Mit verschiedenen Aktionen, hauptsächlich aber mit einem Benefizkonzert im Herbst, soll Geld gesammelt werden, um Nina und anderen behinderten Kindern zu helfen.

Als Nina, das zweite Kind von Tanja und Michael Leopold, am 17. Dezember 2008 zur Welt kam, hat sich für die Familie schlagartig alles verändert: Nina brauchte 24 Stunden am Tag Betreuung, und ihre Mutter, die bis dahin im Familienbetrieb mitgeholfen hatte, musste ab dem Zeitpunkt daheim bleiben.

Schon bald machte Michael Leopold die Erfahrung: Von der Krankenkasse wurde nur ein Teil der Leistungen übernommen, obwohl er und seine Familie privat versichert sind. „Das geht gleich in die Tausende“, sagt er.

Mittlerweile hat er von anderen behinderten Kindern gehört, die dank einer Delfintherapie große Fortschritte gemacht haben. Er würde gerne auch für seine Tochter eine solche Therapie finanzieren. „Es wäre schön, wenn Nina irgendwann laufen könnte“, sagt er. Er hat sich kundig gemacht und erfahren, dass man mit einer Wartezeit von ein bis zwei Jahren rechnen muss, aber er gibt die Hoffnung nicht auf.

Die Idee, ein Benefizkonzert zu organisieren, entstand an seinem 40. Geburtstag. Leopold, selbst Musiker und großer Klostertaler-Fan, hatte den Ex-Klostertaler Geri Tschann als Alleinunterhalter eingeladen. Und der sagte sofort zu, bei einem Benefizkonzert mitzumachen. Markus Wolfahrt, der langjährige Frontmann der legendären Band, schloss sich an und erklärte, er werde bei dem Konzert auf seine Gage komplett verzichten.

Weitere Musiker kamen mit ins Boot und wollen auf ihre Gage verzichten. Neben den „Alpenrebellen“ wird auch Heinz Koch auftreten. Der Termin steht: Das Benefizkonzert beginnt am Sonntag, 25. November, um 17 Uhr in der Sporthalle Hag. 1500 Eintrittskarten lässt Michael Leopold drucken, in den nächsten Tagen beginnt der Kartenvorverkauf.

Michael Leopold hofft noch auf Sponsoren, die die Fixkosten übernehmen, damit der komplette Erlös des Konzerts in die Nina-Leopold-Stiftung fließen kann. Das Geld werde zu gleichen Teilen Nina, der KBF Mössingen und der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn zugute kommen, versichert er.

Viele, die von dem Schicksal des Mädchens erfahren haben wollen helfen. Unter anderem organisiert die Schlossbergschule in Dotternhausen am nächsten Samstag, 24. März, von 13.30 bis 17 Uhr einen Basar zugunsten der Stiftung. Andere haben schon gespendet.

Das Problem: Die Stiftung ist noch nicht offiziell, ein Konto gibt es demnach noch nicht. Das Geld muss irgendwo „geparkt“ werden. Aber das ist das kleinere Problem: „Die Hilfsbereitschaft ist groß, die Hoffnung auch“, sagt Michael Leopold.

(Quelle: Schwarzwälder-Bote,  16.03.2012, Gert Ungureanu)