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Bewegungsunterstützung eines Kindes mit einem Handicap

Viele Eltern pflegen ihre Kinder mit einem Handicap viele Jahre und bemerken oft erst nach Jahren die körperliche Belastung, wenn die ersten Rückenschmerzen beim Handling mit den Kindern auftreten.

Die Kinder werden größer und schwerer somit wird das Handling schwieriger. Die Eltern merken dann, dass die eingefahrenen Muster im Umgang mit dem Kind nicht mehr so gut funktionieren. Aktivitäten wie zum Bsp. vom Rollstuhl ins Bett einfacher waren als das Kind noch kleiner war und weniger Gewicht hatte. An diesem Punkt fällt den Eltern oft auf, dass sich dringend etwas ändern muss, da sie sich der Folge sehr klar sind, welche Bedeutung, dass für ihr Kind und sich selber haben kann, wenn der pflegende Angehörige ausfällt.

Die Eltern haben ein sehr gutes Verständnis für Bewegung, da sie sich mit ihren Kindern jahrelang in physiotherapeutischer Behandlung sowie in weiteren bewegungsspezifischen Therapien wie zum Beispiel Ergotheraie, therapeutisches Reiten oder Logopädie befinden. In der Regel richten sich aber die Therapien auf die Bewegungseinschränkungen ihrer Kinder aus. Die Angehörigen haben oft keine Vorstellung darüber, dass sie ihre eigene Bewegung im Handling mit ihrem Kind vorgeben.

Die ersten Kontaktpunkte mit MH Kinaesthetics Infant Handling bekommen die Eltern in den Kliniken, Einrichtungen oder auch in Hospizen sowie durch Informationsveranstaltungen. Die belastende Situation des Kindes und der pflegenden Angehörigen ist oft der Punkt, wo sich die Eltern auf die Suche machen nach was neuem, was ihnen im Alltag Hilfe bringen soll und den Alltag erleichtert.

Aussagen der Eltern vor einem Kurs sind:

  • der Alltag muss leichter werden
  • ich bekomme mein Kind bald nicht mehr getragen
  • An- und Ausziehen ist zu schwer, ich ziehe an meinem Kind rum
  • ich brauche Hilfe, um mich zu schützen vor körperlichen Schädigungen

MH Kinaesthetics Infant Handling Kurs für pflegende Angehörige

Die Grundlage für den Kurs sind die sechs MH Kinaesthetics Konzepte. Ziel ist es Bewegung in allen Aktivitäten wahrzunehmen und zu erfahren. Die Kinder und die Eltern lernen gemeinsam ihre Alltagsaktivitäten wie zum Beispiel An- und Ausziehen, Windel wechseln, vom Bett in den Rolli, Rückenlage in die Seitenlage und Aufnehmen und Hinlegen eines Kindes effektiv gestalten und eine gemeinsame Lösung zu finden.

Für die Kinder sind die alltäglichen Bewegungsabläufe die wichtigsten, um ihre Bewegungsmöglichkeiten kennenzulernen und zu erfahren. Dies hat Auswirkungen auf alle Vitalfunktionen wie Herz-Kreislauf, Atmung und Verdauung – positiv oder negativ. Es werden die eigenen Annahmen über Gesundheit, Entwicklung und Lernen bei den Kindern überprüft und angepasst. Wichtig ist aber auch die eigene Bewegung. Diese bietet die Grundlage für die Bewegung mit den Kindern. Die Bewegungsfähigkeiten der Kinder werden gezielt berücksichtigt und gefördert.

Ziel ist es die Betreuung und Pflege der Kinder zu erleichtern, ebenso steht die Vermeidung von Folgeerkrankungen im Vordergrund. Die körperliche und seelische Belastung der Angehörigen werden reduziert. Um dieses Verständnis geht es in diesen Kursen.

Ziel und Wirkung:

  • Alltagserleichterung
  • auf das Kind und seine Fähigkeiten achten
  • auf die eigene Bewegung achten
  • gemeinsam Alltagsaktivitäten mit den Kind gestalten unter Berücksichtigung der Fähigkeiten
  • Vermeidung von Folgeerkrankungen beim Kind und bei den Eltern
  • Erleichterung der Pflege

Der Kurs hat einen Zeitumfang von 18 h Zeitstunden und wird in 2 Teilen angeboten. Die Finanzierung kann über die Pflegekasse erfolgen. (SGB11, §45 pflegende Angehörige)

Aussagen von Eltern nach dem letzten Kurs im Frühjahr 2013:

  • Die Kinder können ihre Bewegung tun!
  • Ich konnte es selber ausprobieren, was ich mit meinem Kind tue!
  • Ich kann und muss nicht alles tun!
  • Wir waren begeistert, wie einfach Bewegung sein kann!
  • Ich kann die Nachteile nutzen und zum Vorteil machen – Spastik!

Impressionen aus dem Kurs (Frühjahr 2013; Quelle: privat)

Hintergrundinformationen zu MH Kinaesthetics

Was heißt MH Kinaesthetics*?

Maietta-Hatch (MH) Kinaesthetics ist ein Bildungssystem, gegründet auf einer Lehre der menschlichen Bewegung. Es basiert auf einer wissenschaftlichen Grundlage der Verhaltenskybernetik: „Die Art und Weise, wie ein Mensch seine Alltagsaktivitäten – privat und beruflich – gestaltet, beeinflusst seine Gesundheits- und Lernprozesse positiv oder negativ – ein Leben lang.“

Die wichtigsten Grundlagen: Leben ist Bewegung. Alle Alltagsaktivitäten (z.B. An- und Ausziehen, Essen und Trinken, Ausscheiden, Gehen und Sitzen) sind gelernte spezifische Bewegungsaktivitäten. Alle inneren Prozesse, wie Atmung, Kreislauf, Verdauung etc. werden durch die eigene Bewegung der Alltagsaktivitäten reguliert.

Menschen folgen der Bewegung anderer Menschen, dadurch entwickeln sie ihr eigenes Bewegungsmuster. Durch Veränderung bzw. das Verbessern bestehender Bewegungsfähigkeiten im Alltag kann die Gesundheit gefördert werden. Dies betrifft vor allem Menschen, die durch Verletzungen, Krankheit, Behinderung und andere Faktoren negativ beeinflusst sind.

Im MH Kinaesthetics Bildungsprogramm lernen die Teilnehmer/innen die Konzepte menschlicher Bewegung und anatomischerzu verstehen und anzuwenden, mit dem Ziel die Qualität ihrer Alltagsaktivitäten positiv zu beeinflussen.

*MH: Drs Maietta und Hatch, Begründer und wissenschaftliche Leiter im MH Kinaesthetics- Gesamtunternehmen

*Kinaesthetics: kinesis (griech.) = Bewegung; aesthetics (griech.) = Wahrnehmung

Das Copyright liegt bei MH Kinaesthetics Das Orignal

Der Artikel ist in Zusammenarbeit mit MH Kinaesthetics Deutschland
Kinaesthetics movement-learning-health GmbH
Sonnenweg 3
72181 Starzach;
Tel: +49 (0)7478 9290 10 E-Mail: info@kinaesthetics-mlh.com
Homepage: www.kinaesthetics.com