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Die Hoffnung ist da

Plötzlich ist alles anders“, sagt Michael Leopold. Das „neue“ Leben nach der Geburt seiner behinderten Tochter verlangt der kleinen Familie viel ab. Mit einem Benefizkonzert will der Bickelsberger anderen helfen.

Rosenfeld-Bickelsberg. Der Tag, der das Leben von Michael und Tanja Leopold veränderte, war der 17. Dezember 2008, als ihr zweites Kind Nina schwer behindert zur Welt kam. „Es kam zu Komplikationen bei der Geburt“, sagt der Fensterbauer, der damals mit seiner Firma innerhalb Rosenfelds in einen Neubau umgezogen war.

Bis zur Geburt des zweiten Kindes hatte seine Ehefrau Tanja in dem Familienbetrieb mitgearbeitet. Heute kümmert sie sich nahezu 24 Stunden um ihre kleine Tochter. Nina kann nicht sprechen und nicht gehen und wird über eine Sonde ernährt.

Der Alltag mit ihrem behinderten Kind verlangt den Eheleuten und den Großeltern viel Kraft ab. Ninas Bruder, der fünfeinhalbjährige Kai, muss oft zurückstecken. Zu dieser körperlichen und psychischen Belastung kommt die Sorge um das Finanzielle. „Es ist ein ständiger Kampf mit den Krankenkassen über die Bewilligung von Therapien oder Hilfsmittel“, sagt Michael Leopold.

Aus dieser persönlichen Betroffenheit heraus und, weil er zwischenzeitlich von anderen Eltern mit behinderten Kindern weiß, dass der Kostendruck zermürbend sein kann, veranstaltet der Unternehmer nun ein Benefizkonzert, dessen Erlös nicht nur seiner kleinen Tochter, sondern auch anderen behinderten Kindern zugute kommen soll.

Die Idee dazu, hatte Leopold an seinem 40. Geburtstag, als der Musiker „Geri“, Solo-Entertainer und Mitglied der „Klostertaler“, bei der Gebrutstagsfeier auftrat. Leopold hat bis zur Geburt seiner Tochter in der Stadtkapelle und beim „Heuberger Express“ gespielt. Der Saxofonist ist ein Fan der „Klostertaler“ und er fragte „Geri“ noch am selben Abend, ob er bereit wäre, ohne Gage aufzutreten: „Er hat sofort zugesagt, und wenig später hat mir auch Bandchef Markus Wohlfahrt zugesichert, dass er mitmachen wird.“

Nach dieser Zusage hat Leopold sofort zum Telefon gegriffen, um alles weitere zu regeln. Als Termin für das Benefizkonzert, das der „ZOLLERN-ALB-KURIER“ unterstützt, wurde der 25. Novemder 2012 festgelegt. Bereits um 17 Uhr soll es an diesem Sonntagnachmittag in der Sporthalle „Hag“ mit dem Bühnenprogramm loslegen. Erfreulicherweise hat auch Bürgermeister Thomas Miller sofort die Mithilfe der Stadt zugesichert.

Die Mitglieder des TSV Bickelsberg, dem der Mountainbiker angehört, und die Stadtkapelle werden die Bewirtung übernehmen. Leopold steht mit den Nockalm-Quintett und den Geschwistern Hofmann als weitere Bühnengäste in Verhandlung.

Zu gleichen Teilen soll der Erlös seiner Tochter Nina, der Körperbehindertenförderung und der Behindertenschule Heiligenbronn zugute kommen. Trotz ihrer schweren Behinderung ist Nina der Mittelpunkt der Familie. „Sie lacht jetzt und gibt uns so viel zurück“, sagt ihr Vater mit leiser Stimme. Deshalb wollen ihre Eltern nichts unversucht lassen, das sie weiterbringen kann. „Die Hoffnung, dass es bergauf geht, ist da“, sagt Leopold.

Mut machen ihm und seiner Frau Tanja das Beispiel einer Familie aus Hamburg, die sie jüngst kennengelernt Haben. „Deren 13-jähriger, gehbehinderter Sohn war in Amerika zur Delfintherapie und kann nun auf seinen Beinen stehen“, erzählt der Familienvater. „Es wäre schön, wenn auch Nina irgendwann laufen könnte“, fügte er an.

(Quelle: ZAK, Vorbericht Benefizkonzert, Rosalinde Conzelmann)

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