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Die Not der Familien lindern

  • Projekt

Kinderzentrum Maulbronn wird von der Nina-Leopold-Stiftung unterstützt

Das Kinderzentrum Maulbronn ist eine Spezialklinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie. Die kleine Nina Leopold hat dort über Ostern mit ihrer Mama vier Wochen verbracht. Eine wertvolle Zeit für beide.

Das Kinderzentrum Maulbronn wird von der Nina-Leopold-Stiftung unterstützt und setzt deren Spende für den Kauf von Geräten für den Physiotherapiebereich ein. Ziel ist es, dass Eltern ein solches Gerät ausleihen können, weil noch nicht alle Krankenkassen bereit sind, diese zu bezahlen. Das sogenannte Galileo ist eine Vibrationsplatte, die dem Muskelaufbau dient. Unser Bild ist während der Therapie eines Mädchens entstanden.

Die Leopolds sind auf die Spezialklinik gestoßen, weil diese einen hervorragenden Ruf in  der Schlucktherapie und -behandlung besitzt. Im Sommer 2013 war die schwerstbehinderte fünfjährige Nina zum ersten Mal für einen Tag dort, ein Jahr später erfolgte die vierwöchige Reha. „Bei Nina wurde physiomotorisch viel erreicht und ihre Mama konnte mal ausspannen“, erzählt Michael Leopold.

Durch diesen Kontakt hat der Rosenfelder auch erfahren, dass das Kinderzentrum, in dem vergangenes Jahr 400 Jungen und Mädchen stationär und fast 5000 kleine Patienten ambulant behandelt wurden, vom Förderverein Christophorushilfe unterstützt wird und jede Spende sinnvoll eingesetzt wird. In der Klinik gibt es bereits mehrere sogenannte Galileo Vibrationsgeräte. Das Prinzip von Galileo beruht aufdem natürlichen Bewegungsablauf des Menschen beim Gehen. Das patentierte System arbeitet aufgrund seiner seitenalternierenden Bewegungsform wie eine Wippe mit veränderbarer Amplitude und Frequenz, wodurch ein Muster ähnlich der menschlichen Bewegung in Gang gesetzt wird. In der Therapie mit behinderten Kindern, deren Muskeln oft erschlafft sind, leistet dieses Trainingsgerät wertvolle Dienste. Im Kinderhaus „Neige“ in Balingen steht so ein Gerät, das die Nina-Leopold-Stiftung gestiftet hat.

Der Förderverein Christophorushilfe ist als nächstesan der Reiheunddarf sich über ein besonderes Weihnachtsgeschenk freuen. Die Rosenfelder Stiftung spendet 14000 Euro, mit denen mehrere „Galileos“ für das Kinderzentrum angeschafft werden sollen. Der Förderverein möchte von der Spende einen Pool von Geräten zum Ausleihen an die Eltern anschaffen, erzählt das Vorstandmitglied, Pfarrerin Sabine Leibbrandt, die derzeit viel um die Ohren hat. Gestern fand der Spatenstich für den Erweiterungsbau statt. „Der wirklich notwenig ist, denn wir müssen selbst in dringenden Fällen kleine Patienten auf die Warteliste setzen“, erzählt die Pfarrerin. Im bisherigen Klinikgebäude, einem 5000 Quadratmeter großen Altbau, sind die räumlichen Kapazitäten erschöpft. Die Eltern- Kind-Station und die Kinder- und Jugendlichen-Station entsprechen den Standards der 1970er-Jahre: Waschbecken im Zimmer, Dusche und Toiletten für Eltern und Patienten auf dem Gang, erzählt sie. Da die Klinik aber ständig bestrebt sei, nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diagnostizieren und zu therapieren, würden auch immer mehr und immer komplexere Diagnose- und Therapieverfahren angewandt. „Und auch hier stößt die Klinik schon seit längerem an ihre räumlichen Grenzen“, betont Leibbrandt. Weil all diese Probleme in dem denkmalgeschützten Klinikaltbau nicht gelöst werden können, habe sich das Kinderzentrum Maulbronn für einen 3800 Quadratmeter Erweiterungsbau mit 24 Betten für Kinder und Jugendliche, 16 Einheiten im Eltern-Kind- Bereich, je zwei Familien- und Bereitschaftszimmern, einem großen Freizeitraum sowie einem Motorikzentrum entschieden.

Etwa 13 Millionen Euro wird diese Maßnahme kosten. Neun Millionen Euro übernimmt das Land Baden-Württemberg, die restlichen vier Millionen Euro müssen durch Spenden gedeckt werden. Rund 2,4 Millionen Euro konnte die Christophorushilfe dank seiner Spender und Förderer schon bereitstellen.

Noch zwei Sätze zum Förderverein: Die Christophorushilfe wurde 1972 gegründet, hat rund 700 Mitglieder und will durch Spenden eine hohe Qualität der Patientenversorgung ermöglichen und den Bestand der Klinik sichern. Der Verein will darüber hinaus über frühkindliche Schädigungen und Störungen im Kindesund Jugendalter und die Möglichkeiten ihrer Heilung und Besserung informieren. „Wir wollen mithelfen, dass die betroffenen Kinder umfassend gefördert werden und die Not ihrer Familien gelindert wird“, erklärt Pfarrerin Leibbrandt. Mit Unterstützern wie der Nina-Leopold-Stiftung ist ihr für die Zukunft nicht bange.

Quelle: ZOLLERN-ALB-KURIER geschrieben von Rosalinde Conzelmann | 05.12.2014