Satteldorf: Das Bauunternehmen Leonhard Weiss aus Satteldorf hat bei einer Feier 52 Auszubildende freigesprochen. Aus diesem Anlass hat das Unternehmen 15.000 Euro für einen guten Zweck gespendet.
„Der lebende Gegenbeweis gegen die These, dass mit der Jugend von heute nichts mehr los wäre.“ So lobte der Rektor der Steinbeiss-Berufsschule Stuttgart, Herbert Bläsi, in seiner Festrede die neuen Fachkräfte. Deren Können hat die Geschäftsführung um Volker Krauß und Dieter Straub auch erkannt und allen Auszubildenden – wie bei Leonhard Weiss üblich – unbefristete Arbeitsverträge angeboten.
Bei der Freisprechungsfeier in Satteldorf hat Krauß 52 von 60 Fachkräften, die bei Weiss ausgebildet wurden, aus ihrem Lehrvertrag entlassen. Sie waren aus Satteldorf, Göppingen und der Schweiz zu ihrer Freisprechung angereist – einem Ritual, das aus einem Brauch der mittelalterlichen Handwerkszünfte entstanden ist.
Für die besten Prüfungsergebnisse verliehen Stefan Schmidt-Weiss und Alexander Weiss aus der erweiterten Geschäftsführung den Prüflingen mit den besten Leistungen drei Preise. Bei den praktischen Leistungen hat Mark Ensslin aus Michelbach an der Lücke den ersten Preis erreicht. Der einzige Steinmetz unter den Auszubildenden bekam ein Preisgeld von 800 Euro. Mit seinem Prüfungsergebnis nimmt der 19-Jährige am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in der Region Heilbronn-Franken teil. Er hat damit die Chance, seine Kunstfertigkeit im Landeswettbewerb zu beweisen und vielleicht sogar an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Die besten Ergebnisse im kaufmännischen Bereich erreichte Sandra Schulz, in der Versorgung die Lagerfachkraft Daniela Schmeckenbecher.
Den drei Prüflingen mit den besten Gesamtleistungen wird ein Firmenwagen überlassen. Neben Ensslin und Schmeckenbecher zählt Sandra Schulz zu dieser Runde. Jeweils für vier Monate können sie auf Kosten der Firma einen Sportwagen fahren; die Benzinkosten werden bezahlt. Außerdem nehmen sie an einem Fahrsicherheitstraining teil – aus gutem Grund: In den letzten beiden Jahren hat das Auto – im Gegensatz zu den Preisträgern – das Jahr nie heil überstanden.
Während des Festes spendeten die Geschäftsführer 15.000 Euro der Nina-Leopold-Stiftung, die Eltern von behinderten Kindern bei der Therapie unterstützt. Volker Krauß ist soziales Engagement wichtig: „Wir werden ab jetzt jedes Jahr zur Freisprechungsfeier für einen guten Zweck spenden.“ Auch in der Ausbildung werden soziale Projekte unternommen. So sollen die Auszubildenden „mal das richtige Leben sehen – abseits von Schrauben und Metall“, begründet Krauß. Ein solches Vorbild sollte, wie auch Bläsi in seiner Festrede betonte, „viele Nachahmer finden.“
Quelle: GÖTZ GREINER | 18.09.2013 | Hohenloher Tagblatt